BLICK lässt Donald Trumps Schrift analysieren
Eine Unterschrift wie eine Mauer

Es ist nur ein kurzer Text mit Unterschrift. Doch die diplomierte Grafologin Iris Meier sieht schon genug: Sie entlarvt US-Präsident Donald Trump anhand seiner Handschrift.
Publiziert: 20.02.2017 um 23:50 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:10 Uhr
«Eine solche Unterschrift habe ich noch nie gesehen!»
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Graphologin analysiert Donald Trump:«Eine solche Unterschrift habe ich noch nie gesehen!»
Guido Felder

Der Mauerbau an der Grenze zu Mexiko und der Einreisestopp für Muslime: Mit seiner Unterschrift hat US-Präsident Donald Trump (70) in den vergangenen Wochen mehrere umstrittene Dekrete in Kraft gesetzt, welche die ganze Welt aufwühlen. BLICK wollte wissen: Was verrät die Handschrift des mächtigsten Mannes?

BLICK hat eine handgeschriebene Notiz von Donald Trump der diplomierten Grafologin Iris Meier (60) aus Hünenberg ZG zur Analyse vorgelegt. Es handelt sich um eine Mitteilung Trumps an einen Journalisten des New Yorker «Business Insider».

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Iris Meier staunt: Als Erstes fällt ihr sofort eine grosse Diskrepanz zwischen Text und Unterschrift auf. «Der Text zeigt, was man ist, und die Unterschrift, was man sein möchte», sagt Iris Meier. Trump scheine mit sich selber im Clinch zu stehen.

Trumps Unterschrift sei sehr dicht, habe keinen Platz für Luft. Meier: «Sie ist wie ein dichter Zaun, ja, wie eine Mauer. Hier gibts kein Durchkommen.» So wie die Mauer an der Grenze zu Mexiko! Auffällig ist auch die scharfe Unterlänge. Meier: «Trump will sich durchstampfen.»

Die Unterschrift gleiche aber auch einem aggressiven Haifisch-Mund mit scharfen Zähnen. Meier: «Diese Unterschrift ist sehr kämpferisch. Sie kann einem Angst einflössen!»

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Trumps erstes Dekret: Alle Dekrete seines Vorgängers Barack Obama werden ausser Kraft gesetzt.
Foto: Keystone/Evan Vucci

Der eigentliche Text hingegen sei viel luftiger, sagt Meier. «Sie zeigt Emotionen und Ideenreichtum. Aber auch Sturheit und Machtgehabe.» Dass Trump einfach über einen bestehenden Text schreibe, zeige eine Rücksichtslosigkeit und Ungeduld. Meier: «Es bedeutet: Ich, sofort, alles.»

Die Analyse streicht aber auch Qualitäten hervor, die ein US-Präsident braucht. Iris Meier fasst zusammen: «Das Schriftbild zeigt Durchsetzungswillen, Lebensdrang, Geltungs- und Vorwärtsstreben.» Es gehöre einem Menschen, der gerne vereinfache – sicher keinem Intellektuellen!

Iris Meier arbeitet als diplomierter Coach und schriftpsychologische Expertin in selbständiger Position. Sie bietet unter anderem Begleitung bei Laufbahn- und Karriereplanung sowie Sprechstunden für Grafologie an. Trotz dem Zeitalter der Digitalisierung seien Schriftanalysen immer noch sehr gefragt. «Solche Bewertungen treffen meistens zu. Ich kann zu 90 Prozent erkennen, ob jemand praktisch oder analytisch veranlagt ist, ob jemand teamfähig ist und ob jemand gut führen kann.»

Trump verschenkt die Stifte, mit denen er Dekrete unterzeichnet. Nun braucht er Nachschub.

Vor allem Unternehmen holen sich bei Iris Meier Rat. Meier: «99 Prozent meiner Kunden sind KMU, Personalberatungen, Outplacement-Firmen, aber auch Privatpersonen.» Meier betreibt Grafologie seit zehn Jahren. Sie kennt ihr Metier: In dieser Zeit habe sie mehrere Tausend Schriften analysiert. Iris Meier: «Aber selten ist mir eine so geschlossene und dichte Unterschrift wie jene von Trump vor die Augen gekommen.»

Trump gehen die Schreiber aus

Donald Trumps hohe Zahl an unterschriebenen Dekreten bringen den US-Präsidenten in einen speziellen Notstand: Er muss kurzfristig 350 vergoldete Kugelschreiber nachbestellen. Der US-Präsident hat es sich zur Gewohnheit gemacht, die Stifte jeweils nach Unterzeichnung eines Dekrets als Souvenir zu verschenken. Die 150 vor seinem Amtsantritt bestellten Schreiber sind bereits aufgebraucht. Produzentin der Luxus-Stifte ist die 170 Jahre alte Firma A. T. Cross in New England, die schon sieben US-Präsidenten beliefert hat.

Die Schrift zeigt den Charakter

Graphologie gilt als die Lehre, dank der man aus der Handschrift eines Menschen auf bestimmte Bereiche seiner Persönlichkeit schliessen kann. Ihre Aussagekraft wird kontrovers diskutiert. Iris Meier betont: «Graphologie ist keine Esoterik. Es ist Tatsache, dass in der Schrift die Seele mitschwingt!» Selbst der Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) befasste sich damit. Gelehrt wird Graphologie an diversen Instituten, die auch Diplome verleihen.

Warum kann man über die Schrift auf den Charakter schliessen? Meier: «Alle Bewegungen – seien es Gesten wie Lächeln, Freude, Abweisung, Zorn oder Schreibbewegungen – entstehen durch Befehle aus dem Gehirn. Die Schrift ist demnach eine auf dem Papier gezeigte Geste. Die Art und Weise, Buchstaben und Schriftzeichen zu setzen, ist daher ganz individuell vom Schreiber und dessen Charakter abhängig.» Auch die Einstellung zu sich selber, zum Beispiel Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, liessen sich aus der Schrift ablesen.

Für eine Analyse schaut Iris Meier zuerst aufs Gesamtbild der Schrift, dann auf die Grossbuchstaben sowie Unter- und Oberlängen. Anschliessend beginnt die psychologische Auswertung. Gefragt sind solche Analysen vor allen von Unternehmen, die einen Führungsposten besetzen wollen. Meier: «Oft sind Zeugnisse zu positiv verfasst. Eine Schriftanalyse deckt auf, ob jemand führen und zuhören kann, ob jemand ehrlich und teamfähig ist.» Bei rund zehn Prozent der Proben sei allerdings eine Beurteilung nicht möglich: Gewisse Menschen verstellten bewusst ihre Schrift, damit man nicht hinter ihre Fassade schauen könne.

Um eine Analyse vornehmen zu können, braucht Iris Meier einen Text von etwa einer halben Seite sowie die Unterschrift. Zudem benötigt sie Angaben wie Alter (wegen der Schriftentwicklung), Nationalität (wegen der unterschiedlichen Schriftarten), das Geschlecht sowie den Hinweis, ob jemand Links- oder Rechtshänder ist. (gf)

Graphologie gilt als die Lehre, dank der man aus der Handschrift eines Menschen auf bestimmte Bereiche seiner Persönlichkeit schliessen kann. Ihre Aussagekraft wird kontrovers diskutiert. Iris Meier betont: «Graphologie ist keine Esoterik. Es ist Tatsache, dass in der Schrift die Seele mitschwingt!» Selbst der Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) befasste sich damit. Gelehrt wird Graphologie an diversen Instituten, die auch Diplome verleihen.

Warum kann man über die Schrift auf den Charakter schliessen? Meier: «Alle Bewegungen – seien es Gesten wie Lächeln, Freude, Abweisung, Zorn oder Schreibbewegungen – entstehen durch Befehle aus dem Gehirn. Die Schrift ist demnach eine auf dem Papier gezeigte Geste. Die Art und Weise, Buchstaben und Schriftzeichen zu setzen, ist daher ganz individuell vom Schreiber und dessen Charakter abhängig.» Auch die Einstellung zu sich selber, zum Beispiel Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, liessen sich aus der Schrift ablesen.

Für eine Analyse schaut Iris Meier zuerst aufs Gesamtbild der Schrift, dann auf die Grossbuchstaben sowie Unter- und Oberlängen. Anschliessend beginnt die psychologische Auswertung. Gefragt sind solche Analysen vor allen von Unternehmen, die einen Führungsposten besetzen wollen. Meier: «Oft sind Zeugnisse zu positiv verfasst. Eine Schriftanalyse deckt auf, ob jemand führen und zuhören kann, ob jemand ehrlich und teamfähig ist.» Bei rund zehn Prozent der Proben sei allerdings eine Beurteilung nicht möglich: Gewisse Menschen verstellten bewusst ihre Schrift, damit man nicht hinter ihre Fassade schauen könne.

Um eine Analyse vornehmen zu können, braucht Iris Meier einen Text von etwa einer halben Seite sowie die Unterschrift. Zudem benötigt sie Angaben wie Alter (wegen der Schriftentwicklung), Nationalität (wegen der unterschiedlichen Schriftarten), das Geschlecht sowie den Hinweis, ob jemand Links- oder Rechtshänder ist. (gf)

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